Das Schultergelenk erlaubt durch den weiten Bewegungsradius dem Menschen eine weite Bewegung der oberen Extremitäten. Das Schultergelenk ermöglicht dies, durch eine sehr flache Gelenkpfanne, den runden Oberarmkopf und vor allem durch bestimmte Muskelgruppen sowie Sehnen und Bänder die das Gelenk führen und stabilisieren. Ein spezieller Muskelgürtel, der als Rotatorenmanschette bezeichnet wird, spielt dabei eine zentrale Rolle.

Klinische Symptome:

  Eingeschränkte Beweglichkeit oder Steifheit von Arm und Schulter über mehrere Tage

  Schmerzen bei Überkopfbewegung

  Plötzliche Schwäche und Kraftverlust im Schultergelenk.

  Schulterschmerzen, die über Tage nicht abklingen

   Omarthrose – Schultergelenkarthrose

   Die Arthrose im Schultergelenk entsteht bei Knorpelabrieb am Gelenkes zwischen Oberarmkopf und Schulterpfanne. Die ursachen können Veränderungen nach einem Bruch sein,  entzündliche Gelenkerkrankungen oder ohne erkennbare Ursache, sogenannt idiopathisch. Anfänglich kann durch entzündungshemmende Medikamente, begleitende manuelle Therapie, Krankengymnastik, physikalische Anwendungen eine Linderung der Schmerzen und der Erhalt der Beweglichkeit erreicht werden.  Sollten die Beschwerden zunehmen und die Bewegungsfähigkeit nahezu aufgehoben sein ist eine operative Therapie zu erwägen. Als Behandlungsmethode verbleibt häufig nur noch das Einsetzen eines künstlichen Schultergelenkes.

   Acromioclavikulargelenk  – ACG Arthrose oder ACG Sprengung

   Das ACG ist das Schultereckgelenk zwischen Schulterdach  (Akromion) und Schlüsselbein (Klavikula).

   ACG Arthrose : es handelt es sich um einen Gelenkverschleiß im Acromioclaviculargelenk. Bei anhaltenden Beschwerden kann operativ das äußere Ende des Schlüsselbeines mit einer kleinen Fräse um einige mm gekürzt werden. Dabei wird der Abstand zwischen Schlüsselbein und Schulterdach im betroffenen Gelenk erweitert und die Beschwerden werden gelindert oder verwinden vollständig.

  ACG Sprengung: Die Schultereckgelenksprengung (Einteilung nach Tossy oder Rockwood) entsteht durch Gewalteinwirkung auf das Gelenk. Es kann der Bandapparat zwischen Acromion, Clavicula und Processus coracoideus zerreißen. Je nach Verletzungsgrad kann konservativ oder operativ behandelt werden.

   Engpass-Syndrom – Impingement-Syndrom

   Entsteht bei Störungen im Bewegungsablauf zwischen dem Oberarm und dem über der Rotatorenmanschette liegenden Schulterdach.  Es entsteht subacromiales Engpasssyndrom wenn es eng wird unter dem Schulterdach.  Durch eine ACG Arthrose kann sich ein erhöhter Druck auf die Muskel-Sehnenplatte (Rotatorenmanschette) ausbilden. Für die Behandlung stehen als konservative Maßnahmen die physiotherapeutischen Behandlung mit Übungen und/oder Medikamenten oder Spritzen zur Verfügung. Operativ erfolgt die subakromiale Dekompression und falls notwendig die Reparatur eines Sehnendefektes an der Rotatorenmanschette.

   Schulterluxation

   Es handelt sich um eine Ausrenkung (Luxation) des Schultergelenks. Akut sollte die Luxation behoben werden, im weiteren Verlauf kann je nach Verletzungsausmaß eine weitere Operation angeraten sein.

   Schultersteife – Frozen shoulder

   Es handelt sich Erkrankung der Schultergelenkkapsel auch als adhäsive Kapsulitis bezeichnet, eine mit Verklebungen und Verwachsungen verbundene Schulterkapselentzündung. Ausgelöst werden die Schmerzen durch eine unspezifische Entzündung der Gelenkschleimhaut (Synovitis) und der Kapselstrukturen. Betroffen sind Patienten nach Verletzungen und /oder Operationen im Schulterbereich. Gelegentlich tritt es auf bei Patienten mit neurologischen Grunderkrankungen  (M. Parkinson odre Radikulopathien), im Rahmen von Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus, Morbus Addison oder Schilddrüsenerkrankungen) oder bei Patienten die Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Barbiturate oder Psychopharmaka (Mittel gegen psychische Erkrankungen) einnehmen. Bei der Behandlung stehen konservative Maßnahmen in den Vordergrund: entzündungshemmende Medikamente, Kortison lokal oder systemisch. Krankengymnastische Übungen und weitere Maßnahmen wie Eis-behandlungen, Elektrotherapie oder die Heiße Rolle können die Beschwerden lindern.

   Die Behandlung ist langwierig und erfordert vom Patienten viel Geduld. Im Allgemeinen erstreckt sich der Krankheitsverlauf über ein bis drei Jahre.

   Kalkschulter Tendinitis calcarea

   Es bilden sich Kalkablagerungen in den Sehnen der Rotatorenmanschette. Die Ursache dafür ist bis heute nicht genau geklärt. Die Bandbreite an möglichen Beschwerden außerordentlich hoch: von kompletter Schmerzfreiheit bis zu immobilisierenden Schulterschmerzen ist alles möglich. Konservativ kann mittels entzündungshemmenden Medikamenten, lokales Kortison und/oder ein lokal wirkendes Betäubungsmittel, extrakorporalen Stoßwellentherapie (kurz: ESWT) behandelt werden. Sinnvoll ist es auch manual-therapeutisch die  muskulär-faszialen Fehlspannungen zu lösen. Beim sogenannten Needling wird Kalkeinlagerung mit einer Hohlnadel durchstochen. Dadurch soll das Gewebe gereizt und der Stoffwechsel erhöht werden um das angesammelte Kalkdepot aufzulösen und abzutransportieren. Sollten alle Maßnahmen versagen kann im Rahmen einer Arthroskopie versucht werden das Kalkdepot aufzufinden und zumindest teilweise auszuräumen.

   Brüche: Clavicula, Glenoid-, Scapulafraktur

    Schlüsselbeinbruch- Claviculafraktur: diese Verletzung entsteht durch Stürze und Krafteinwirkung auf den Knochen. Je nach Schweregrad kann die Verletzung konservativ oder operativ behandelt werden.

   Schulterpfannen Bruch – Glenoidfraktur: diese Verletzung entsteht durch Ausrenken des Schultergelenkes oder Krafteinwirkung auf die Schulter. Je nach Schweregrad kann die Verletzung konservativ oder operativ behandelt werden.

   Schulterblatt Bruch – Scapulafraktur: diese Verletzung entsteht durch Krafteinwirkung auf den Körper. Sie kann konservativ behandelt werden.