Rheuma der Wirbelsäule
Gelenk- und Wirbelsäulenentzündungen können durch Fehlreaktionen der Körperabwehr (Immunsystem) ohne erkennbaren Grund als Autoimmunerkrankung entstehen.
Morbus-Bechterew – Spondylitis ankylosans: Im Bereich der Wirbelsäule wird beim Morbus-Bechterew die Wirbelsäule zunehmend versteift. Die Erkrankung beginnt meist am Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosacralgelenk), hier ist im MRT eine lokale Entzündung darstellbar. Durch die aufsteigende Entzündung Wirbelgelenke und ganze Wirbelabschnitte geschädigt. Im Vordergrund der Therapie stehen konservative Behandlungen mittels geeigneten Schmerzmitteln, Rheumamitteln sowie physikalische Therapie.
Morbus Scheuermann – juvenile Kyphose oder juvenile Osteochondrose
Bei dieser Erkrankung wächst die Wirbelsäule in der Pubertät ungleichmäßig. Krankengymnastik und regelmäßige gezielte Übungen helfen, die Wirbelsäule aufzurichten, Im Vordergrund steht die konservativen Therapie : schmerzlindernde Medikamente, bestimmte Muskelgruppen stärken, verkürzte Muskulatur dehnen, vorübergehend kann ein unterstützendes Korsett (Orthese) notwendig sein. Bei starken Verformungen ist ganz selten auch eine Operation notwendig.
Spondylolisthesis
Dabei kommt es zu einem Wirbelgleiten oder fachsprachlich auch Spondylolisthesis bzw. Spondylolisthese, es liegt eine Instabilität der Wirbelsäule vor. Als Ursache kann die hintere knöcherne Verankerung des betroffenen Wirbels fehlerhaft angelegt ein (Spondylolyse) oder der Verschleiß der Wirbelsäule sowie Operationsfolgen können die Stabilität der Wirbelsäule mindern. Im Vordergrund der Therapie stehen konservative Behandlungen mittels geeigneten Schmerzmitteln, die physiotheraeutische muskuläre Stabilisierung der Wirbelsäule. Zusätzlich können Mieder als elastische Korsette zusätzlichen Halt leisten. Versagen die konservativen Maßnahmen wird durch eine stabilisierende Operation mit Zurückziehen des abgeglittenen Wirbels eine Stabilität wieder hergestellt.
muskuläre Verspannungen oder Myogelosen
Verspannungen und Verhärtungen in der Muskulatur verursachen Bewegungseinschränkung und/oder Schmerzen. Die Schmerzen strahlen oft in die benachbarten Körperregionen aus. An der Brustwirbelsäule entstehen häufig atemabhängige Beschwerden, an der Lendenwirbelsäule ausstrahlende Schmerzen in das Becken und/ oder den Beinen. Kurzfristige Beschwerden und vollkommen reversible Veränderung können gut manuell behoben werden. Die chronischen langanhaltenden Blockierungen kommen häufiger bei degenerativen Veränderungen vor. Zunächst sollte eine eine akute Operationsindikation ausgeschlossen werden. In der orthopädischen Untersuchung gilt es abzuwägen, wann eine Operation notwendig ist. Als konservativen Therapiemethoden stehen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung: chiro- osteopathisch-therapeutische Deblockierung der Wirbelgelenke, intensive manualtherapeutische und physikalische Anwendungen mit Wärme und Reizstrom.
Bandscheibenvorfall – Nucleus pulposus
Beim Bandscheidenvorfall verrutscht die Bandscheibe verrutscht zwischen den Wirbeln und kann auf die Nervenwurzeln drücken. Der Bandscheibenvorfall an der Brustwirbelsäule (BWS) ist äußerst selten und bedarf ebenso selten einer operativen Therapie. Im Lendenwirbelsäulen Bereich kommt der Bandscheibenvorfall häufiger vor. Auch hier ist eine Operation ist nur selten nötig, beispielsweise wenn die konservative Therapie versagt und der Bandscheibenvorfall starke, schmerzmittelresistente Schmerzen hervorruft oder Lähmungserscheinungen auslöst. Bis zu 90 Prozent der Beschwerden verbessern sich mithilfe einer konservativen Therapie oder verschwinden nach einigen Wochen sogar vollständig. Dazu zählen: Schmerzlindernde Medikamente, Wärme, Physiotherapie, Osteopathie, Akupunktur.
Brüche
Ein Wirbelbruch im Bereich der Brustwirbelsäule muss nur selten operativ behandelt werden, im Bereich der Lendenwirbelsäule sind die operativen Maßnahmen vielfältig und sollten sorgfältig erwogen werden.
Degenerative Veränderungen: Spinalkanalstenose Osteochondrose, Facettensyndrom
Bei fast allen Erwachsenen sind verschleißbedingte Veränderungen der Wirbelsäule nachweisbar. Sie können, müssen aber nicht Beschwerden verursachen. Bis zu 90 Prozent der Beschwerden verbessern sich mithilfe einer konservativen Therapie oder verschwinden nach einigen Wochen sogar vollständig. Dazu zählen: schmerzlindernde Medikamente, Wärme, Physiotherapie, Osteopathie, Akupunktur. Ebenso lindernd wirken Spritzen von entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten in die Nähe der Wirbelsäule. Bei lang anhaltenden Beschwerden, Bewegungseinschränkungen oder Lähmungserscheinungen und entsprechender Indikation kann individuell ein operatives Verfahren infrage kommen, zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall oder einer Spinalkanalstenose.